Verfassungsfeinde in Ruppichteroth werden jedes Jahr mit hunderttausenden Euro von NRW unterstützt

Schon seit 1991 besteht in Ruppichteroth das von der Priesterbruderschaft St. Pius X gegründete Sankt Theresien-Gymnasium mit angegliedertem Internat. Nun wollen die glaubensverwandten Schul-Dominikanerinnen in Ruppichteroth-Bröleck ein Kloster mit angeschlossenem Kindergarten und mit Grundschule gründen.

Zwischenzeitlich wird schon mal Front gegen Flüchtlinge gemacht. Wie gefährlich sind die Piusbrüder?

Sie erhalten 450.000 € in Jahr vom Land NRW (Stand 2009, WAZ vom 13.02.2009). Laut eigener Webseite kommen dazu Spenden von bis zu 520.000 € pro Jahr sowie monatliche Pensionskosten in Höhe von 850 € pro Kind für die schulische Ausbildung und Erziehung von mehr als 100 Mädchen in der Internatsschule in Ruppichteroth-Schönenberg. Religiöse Gemeinschaften sind zudem auch von vielen Steuern befreit.

Doch wer sich die Ziele und Anschauungen der Priesterbruderschaft St. Pius X anschaut, muss Zweifel an der Eignung zur Führung einer Schule bekommen, hier einige Highlights:

Die Piusbrüder, oder ihre geistigen Führer, lehnen den weltanschaulich neutralen Staat ab und fordern stattdessen den christlichen Gottesstaat. „Allein die wahre Religion hat ein Recht darauf, die Unterstützung des Staates zu genießen“, heißt es auf der Webseite der Sekte.

Laut Wikipedia wird auch die Todesstrafe befürwortet.

Die Erziehung erfolgt auf Grundlage der Enzyklika „Divini illius magistri”, Zitat: „Der Auftrag zu lehren und zu erziehen ist uns von Gott gegeben. Wir sind - wie die Eltern - Stellvertreter Gottes und von den Schülerinnen als solche zu achten“.

Abgelehnt werden auch u. a.: Abtreibung, Homosexualität, Pornografie und außereheliche Beziehungen.

Nicht besonders christlich scheint auch die Haltung gegenüber Flüchtlingen zu sein.

In der Ratssitzung der Gemeinde Ruppichteroth am 02.02.2016 wurde den Fraktionsvorsitzenden ein Schreiben der Gesamtleiterin des Sankt Theresien Gymnasium Schönenberg übergeben. Zitat: "Die Unterbringung von so vielen Asylsuchenden (Anmerkung: geplant ist bis zu 49 Schutzsuchende im Umfeld der Schule unterzubringen) in unmittelbarer Nähe eines Mädcheninternats ist höchst problematisch, das kann aufgrund der Nachrichtenlage und der Erfahrung aus anderen Orten nicht abgestritten werden."

Hierzu ein Zitat (3. Mose 19, 33f): „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott.“

Zunächst einmal ist die Logik der Verfasserin bemerkenswert: Wenn aufgrund der Nachrichtenlage und Erfahrungen aus anderen Orten nicht abgestritten werden könnte, dass die Unterbringung von Flüchtlingen in der Nähe eines Mädcheninternats problematisch sei, wie sieht es dann angesichts der Nachrichtenlage und Erfahrungen damit aus, Kinder in die Obhut von christlichen Erziehungseinrichtungen zu geben?

Gerade die Piusbruderschaft hat da ihre eigenen Erfahrungen. So war der heutige Distriktobere Firmin Udressy noch im Jahr 2006 Leiter einer anderen Schule der Sekte, der Herz-Jesu-Realschule in Saarbrücken. Diese musste wegen des Vorwurfs der wiederholten Misshandlung der Schüler geschlossen werden. Die Schließung wurde später zwar von einem Gericht wieder aufgehoben, doch schon kurz darauf wurde eine andere Schule der Bruderschaft geschlossen.

„Mit dem vorurteilsbehafteten Schreiben gegen die Unterbringung von Flüchtlingen zeigt die Sekte ihr wahres Gesicht. Wir wollen keine Verfassungsfeinde in unserer Mitte und wir wollen diese auch nicht finanzieren!", so Frank Kemper, Fraktionsvorsitzender, DIE LINKE im Rat der Gemeinde Ruppichteroth.

Kemper weiter: „Wir werden nun die örtlichen Landtagsabgeordneten anschreiben, um eine Überprüfung der finanziellen Zuwendungen des Landes NRW anzuregen. Wir werden ebenfalls prüfen lassen, ob und inwieweit die Glaubensgemeinschaft zur Führung von Kindergärten und Grundschulen geeignet ist.

Wir wissen aber auch, dass sich die Piusbruderschaft seit einiger Zeit darum bemüht, wieder unter das Dach der katholischen Kirche zu schlüpfen. Da macht es Sinn Rom über die flüchtlingsablehnende Haltung der Sekte zu informieren.“