Klimastreik in Siegburg

Anlässlich des weltweiten Klimastreiktages organisierte DIE LINKE. Rhein-Sieg gemeinsam mit der Linksjugend Rhein-Sieg eine Demonstration in Siegburg.

Eröffnet wurde der Umzug durch Andrea Derbitz, Ratsmitglied für DIE LINKE in Windeck, die in ihrer Eröffnungsrede mit dem bestehenden Status Quo abrechnete. Angefangen von der Bundesregierung, die nicht den politischen Willen aufbringt, sich mit den fossilen Konzernen und der Autoindustrie anzulegen, bis hin zu dem Märchen, dass individuelles Verhalten den Klimawandel nennenswert beeinflussen könnte. Zugespitzt stellte sie fest: "In einem kranken Gesamtsystem, das auf Wachstum basiert und dafür immer mehr Rohstoffe verschlingt, in dem 25 Konzerne für 50% der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind, ist es doch eine Farce, davon zu sprechen, dass Individuen durch ihre Kaufentscheidung irgendwas beeinflussen könnten".

Nach der kämpferischen Eröffnungsrede setzte sich der Demozug mit ca. 50 Teilnehmer*innen in Bewegung durch die Innenstadt. Der erste Zwischenstopp erfolgte am Parteibüro der CDU, an dem Martina Döhring, Sprecherin des Ortsverbandes Siegburg der Partei DIE LINKE, in ihrem Redebeitrag auf das strukturelle Versagen der CDU gerade vor dem Hintergrund anhaltender Flächenversiegelung von Klein- und Mittelstädten und dem Umgang mit Wasser hinwies. Sie beendete ihre Rede mit dem Verweis auf den Plan der CDU, vor den Toren der Stadt Siegburg ein Spielcasino eröffnen zu wollen und dafür weitere Flächen zu versiegeln: Danke für nichts, liebe CDU!

Das nächste Ziel war das Büro der FDP in der Mühlenstraße. Hier verwies Dr. Bastian Reichardt, Sprecher von DIE LINKE. Rhein-Sieg, die liberale Vorstellung der "unsichtbaren Hand des Marktes" ins Reich der Fantasie und machte deutlich, dass die FDP Politik für eine ganz kleine Minderheit von Menschen macht. Nämlich für die Menschen, denen die Konzerne gehören.

Anschließend ging es bei bester Stimmung durch die Innenstadt zum Büro des AfD-Abgeordneten Roger Beckamp in der Kaiserstraße 116. Dem Versuch, Struktur in den Wahnsinn der klimapolitischen Vorstellungen der AfD zu bringen, stellte sich Tim Senkowski, Aktivist der Linksjugend ['solid] Rhein-Sieg. In seiner Rede analysierte er die wirklichen Absichten der AfD: Die Profite der Deutschen Konzerne zu sichern, ohne dabei auf die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit Rücksicht zu nehmen.

Die letzte Station bildete das Büro der Partei DIE Grünen an der Wilhelmstraße. Hier reüssierte Ben Schmitt, ebenfalls bei der Linksjugend ['solid] Rhein-Sieg aktiv, über die Geschichte der Grünen und den damit verbunden Zynismus in ihrer Regierungspolitik. Angefangen von der Zustimmung der Grünen Mitte der 90er zum Ausbau von Garzweiler II, bis hin zu der aktuellen Schwarz-Grünen Koalition auf Kreisebene, bei der die Grünen mit ihren Stimmen dafür sorgen, dass der Rhein-Sieg-Kreis Anteile an einem Kohlekraftwerk hält.

Die Demo fand ihren Abschluss in einer Podiumsdiskussion zwischen Patrick Haas, Geschäftsführer DIE LINKE. Rhein-Sieg und Linksjugend ['solid] Rhein-Sieg, und Wolf Serwaty, einem Aktivisten der Letzten Generation. Beide tauschten sich trotz verschiedener Standpunkte harmonisch aus und auch Zuschauer*innen hatten die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die Moderation erfolgte durch Dr. Bastian Reichardt.