Er ist in einem Alter, da braucht Man(n) das Geld

Wer die Lokalzeit Bonn am 04.09.2020 im WDR gesehen hat, dürfte verwundert sein. Hatte der amtierende Landrat Schuster doch auf die Frage, warum er noch mal kandidiere, mit Verweis auf seine Lebensplanung geantwortet.

Frank Kemper, Spitzenkandidat für DIE LINKE bei der Kreistagswahl, hält das für unmöglich: „Da hätte er auch gleich sagen können: ‚Ich bin in einem Alter, da brauche ich das Geld.‘ Wenn ein amtierender Landrat erneut kandidiert und dafür nur seine Lebensplanung als Begründung anführt, ist das mehr als ein Armutszeugnis.

Wegen fehlenden Personals kommt der Kreis in vielen Bereichen seiner Aufsichtsfunktion nicht vollständig nach, so u. a. in der Heimaufsicht und bei der Hygienekontrolle. Der Verkehrskollaps droht, das Klima fliegt uns buchstäblich um die Ohren, bezahlbare Wohnungen werden zunehmend Mangelware, Krankenhäuser oder deren Abteilungen schließen bzw. sind im Bestand gefährdet, prekäre Jobs nehmen zu, Erntehelfer leben, arbeiten und leiden unter unwürdigen Verhältnissen und die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie bringt immer mehr Menschen in Existenznot. Alles kein Grund für den amtierenden Landrat, hier Verbesserungen als Ziel für eine neue Amtszeit zu sehen.

Genau deshalb wird sich mit einer zweiten Amtszeit von Landrat Schuster nichts verbessern, er hat offensichtlich einfach kein Interesse daran.

Verstärkt wird dies durch die Haltung der Grünen, die an der Koalition mit der CDU im Kreis festhalten wollen. Dabei haben sie, obwohl ohne eigenen Landratskandidaten, keine Empfehlung für Schuster ausgesprochen. Dies zeigt, dass sie selber nicht von Landrat Schuster überzeugt sind, aber aus Gründen des Machterhalts weiter mit der CDU zusammenarbeiten wollen, obwohl keine grundlegenden Verbesserungen zu erwarten sind.“

Ein Video von DIE LINKE. Rhein-Sieg zu dieser Pressemitteilung