Gemeinde Ruppichteroth wird entschuldet ... und ändert dafür den Namen

Mit Befremden hat die Fraktion DIE LINKE im Rat der Gemeinde Ruppichteroth den Deal zwischen dem Bürgermeister und den Fraktionsvorsitzenden auf der einen Seite und einem ortsansässigen Fleischzerlegebetrieb auf der anderen Seite zur Kenntnis genommen.

Vereinbart wurde demnach, dass das Unternehmen alle Schulden der Gemeinde Ruppichteroth begleicht. Ruppichteroth, eben noch im Haushaltssicherungskonzept, wäre damit schuldenfrei. Im Gegenzug wird die Gemeinde umbenannt! Statt Gemeinde Ruppichteroth wird sie zukünftig einen von dem Unternehmen zu wählenden Namen tragen.

Weiter wird es einen kommunalen Feiertag geben. Dafür wird der 1. Mai umfunktioniert. Er soll als Tag der Arbeit eine besondere Bedeutung bekommen. An diesem Feiertag wird das Unternehmen von allen lästigen Zwängen befreit, seien es Emmissionswerte oder Arbeitsschutzbedingungen. Selbstverständlich wird die Gemeinde zu diesem Anlass besonders festlich geschmückt.

Dritter Teil des Deals wird die Versorgung von Kindergärten und Schulen mit Produkten des Unternehmens. Um die Ausgewogenheit zu gewährleisten, werden Fleischprodukte in Form und Farbe von pflanzlichen Produkten serviert.

Dazu Markus Maria Mierscheid, der wegen dieses Deals von der SPD zu Fraktion DIE LINKE wechselte: „Die Gemeinde verkauft damit Ihre Seele, das kann ich nicht mittragen. Deshalb habe ich mich entschlossen, Partei und Fraktion zu wechseln.“