Kampagne „K.O.-Tropfen stoppen“ gestartet

Linksjugend ['solid] Rhein-Sieg und DIE LINKE. Rhein-Sieg haben mit dem Club Secret, einer neuen Tanzbar in Siegburg, eine Kampagne zur Prävention gegen K.O.-Tropfen gestartet. Hintergrund ist die Zunahme entsprechender Straftaten in Siegburg und die daraus folgenden steigenden Opferzahlen. Dafür wurde ein Flyer erstellt, der wichtige Informationen mit Hilfsangeboten enthält. Weiterhin finanzierte DIE LINKE. Rhein-Sieg im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit die Anschaffung von 1.000 Armbändern, mit denen eine Überprüfung möglich ist, ob die Getränke Substanzen von K.O.-Tropfen enthalten. Ziel ist es, einen Partyort einzurichten, an dem sicheres Feiern für alle Gäste möglich ist.

Politisch gehen LINKE. Rhein-Sieg und Linksjugend ['solid] Rhein-Sieg noch deutlich weiter als die Anschaffung von Testkits. Laut ihnen sollten alle Kneipen und Tanzbars des Rhein-Sieg-Kreises ein Awareness-Konzept verpflichtend vorlegen und Ansprechpartner*innen für Opfer sexualisierter Gewalt und Belästigung benennen. Damit könnte potenziellen Straftaten effektiv vorgebeugt werden.

Darüber hinaus ist es essentiell, das Angebot der anonymen Spurensicherung insbesondere in den kleinen Orten des Rhein-Sieg-Kreises auszuweiten und Personal medizinischer Dienste dahingehend zu schulen.

Andrea Derbitz, Mitglied des Kreisvorstandes von DIE LINKE. Rhein-Sieg sowie als Geschäftsführerin bei DIE LINKE im OV Eitorf/Windeck und Feministin aus Leidenschaft, führt dazu aus: „Es ist beschämend immer wieder mitzubekommen, dass selbst im Jahr 2022 Frauen und genderqueere Personen hier in unserer Region nicht sicher feiern können. Mit der Kampagne wollen wir einen ersten kleinen Schritt gehen und die Menschen für die Problematik sensibilisieren. Doch dabei können wir nicht stehen bleiben. Feiern gehen und sich sicher fühlen muss für jeden Menschen eine Selbstverständlichkeit sein. Dafür fordern wir die Schulung des Personals von Lokalen, um Situationen der Unsicherheit besser einschätzen zu können und betroffenenorientiert zu deeskalieren. Wir danken dem Club Secret, dass er hier voran geht und mit uns zusammen die Kampagne gestartet hat.“

Katharina Blank, Mitglied des Kreistages für DIE LINKE, Sprecherin des Kreisverbandes und des OV Bornheim sowie aktiv bei Linksjugend ['solid] Rhein-Sieg, ergänzt: „Das Angebot der anonymen Spurensicherung in Bonn und Umgebung hat sich in der Vergangenheit für Betroffene bewährt. Leider ist es aber nicht in allen Teilen des Rhein-Sieg-Kreises aktiv. Dabei wäre es möglich, bspw. das Personal von Rettungswachen oder anderer medizinische Einrichtungen für die Spurensicherung zu schulen und damit einen flächendeckenden Ausbau des Angebotes zu gewährleisten. Es muss für Frauen und genderqueere Personen auch auf dem Land möglich sein, angemessen an dem sinnvollen Projekt zu partizipieren.“